Einfahrt in Hohenseefeld.
Dazu schrieb mir der Zeitzeuge Wolfgang Johl:
Offensichtlich ist der Blick aus Richtung Ihlow in das Dorf hinein. Rechts neben den
Telegrafenmasten verlief ein sehr breiter und tiefer "Hohlweg", den man damals anlegte, um der
kleinen Bahn die Auffahrt aus dem Dorf über den doch recht ansehnlichen Berg zu erleichtern.
Leider ist davon nichts, aber auch gar nichts
erhalten geblieben, man hat ihn einfach zugeschüttet!
Blick Dahme. Nachdem der oben beschriebene "Hohlweg" passiert war, wurde in
Hohenseefeld in die Hauptstraße eingefahren und dieser durch die Ortschaft gefolgt.
Blick Dahme. Gleisreste vor der Gaststätte "Zur Eisenbahn". Hier hielten die Personenzüge.
Dazu schrieb mir der Zeitzeuge Wolfgang Johl:
Ursprünglich verlief die Bahn auf der Seite der Gaststätte. Aber ich selbst habe hier nie ein
vollständiges Gleis gesehen. Offenbar war die Bergkurve zum "Hohlweg" doch zu eng und man
verlegte das Gleis auf die andere Straßenseite. Das Fahrgleis verlief rechts, in Blickrichtung des
Fotos, zwischen dem Straßenrand und der Baumreihe und teilte sich (von hinten ankommend)
schon etwa in Höhe des linken (hinteren) weißen Gebäudes. Eine handbetriebene Weiche ließ
den Zug nach links, also aus dem Bild heraus nach vorn (rechts im Bild), zum Bahnhof fahren,
um von dort nach Jüterbog zu kommen und geradeaus (Verlängerung des Gleiserestes links
vorn) verlief es dann in Richtung Luckenwalde.
Vor der Gaststätte. Rechts das Gleis Richtung Luckenwalde Süd, auf der linken Straßenseite
das nach Jüterbog, das hinten vor dem weißen Haus links zum Bahnhof Hohenseefeld wegbog.
Vor der Gaststätte "Zur Eisenbahn" mit dem Luckenwalder Gleis.
In Höhe der Bäckerei der Gleisrest geradeaus nach Luckenwalde. Zwischen Straßenlampe
und dem Haus in Bildmitte bog die JLKB links zum Hohenseefelder Bahnhof ab, der nach
100 Metern erreicht war und sich auf dem Jüterboger Abzweig befand.
Wenig weiter durch Hohenseefeld auf dem Luckenwalder Abzweig, hier kurz vor dem
Kreuzen der B102. links: Blick Luckenwalde. rechts: Blick Dahme.
Bahnhof Hohenseefeld - km: 10,8 (34,03)
Auf dem Jüterboger Abzweig nun befand sich etwa 100 Meter nach der Streckentrennung
der Bahnhof. Hauptsächlich diente er wohl der Güterabfertigung, der Personenverkehr spielte
sich warscheinlich zumeist vor der Gaststätte "Zur Eisenbahn" ab.
Dazu schrieb mir der Zeitzeuge Wolfgang Johl:
Dort, wo heute das helle Gebäude steht, war ein aus Backsteinen errichteter Speicher mit
Rampe und einem kleinen Büro. Ein Bahnhofsgebäude als solches gab es nicht. Dieser Speicher
hatte aber keinen Gleisanschluss. Dort, wo im Bild das helle Auto zu sehen ist, stand ein
weiterer Speicher mit Rampe und unmittelbarem Gleisanschluss. Hier war meines Wissens nach
auch das Büro des "Vorstehers". Rechts im Bild, wo heute (die Feuerwehr und) eine Freifläche,
bzw. die Bäume zu sehen sind, waren die Rangier- und Abstellgleise erbaut worden. Ich kann
mich noch daran erinnern, dass hier neben Personen- und Güterwagen auch eine handbetriebene
Draisine stand, die es uns Kindern besonders angetan hatte. Jeder Zug war im Regelfall mit
Güterwagen und mindestens einem Personenwagen ausgerüstet, später fiel letzterer weg, als
Omnibusse den Personenverkehr übernahmen. Zum Ende des Bahnstreckenbetriebes ersetzte
man die Dampflokomotiven durch kleinere Dieselloks, die konnten aber den Berg (siehe "Hohlweg")
nur bedingt erklimmen und mussten oft mehrmals ins Dorf zurückfahren, um "Schwung" zu holen,
damit sie gleichzeitig den kleinen Berg und die Kurve über die Straße nehmen konnten. Am Ende
des Gebäudes überquerte die Bahn die Chaussee nach Jüterbog, um dann über die große Brücke
bis zum Dorfende neben der Chaussee auf einem eigenen Damm zu fahren. Am Dorfende,
genau in Höhe der Einfahrt zum Ortsteil Niederseefeld, querte die Bahn erneut die Chaussee,
um den heute noch vorhandenen Speicher (Holzbaracke) der
VEAB (Staatlicher Aufkaufbetrieb
für landwirtschaftliche Erzeugnisse) anzusteuern.